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Geschützt: Online-Kurs in Natur-Prozessbegleitung

Stab des Herzens

Diese Übung mit dem „Stab des Herzens“ bietet eine tiefe Gelegenheit zur Auseinandersetzung mit persönlichen Zielen, Werten und dem eigenen Lebensweg. Um die Übung noch weiter zu bereichern, hier einige Varianten, die den kreativen und persönlichen Aspekt noch stärker in den Vordergrund stellen:

Grundübung: Der Stab und das Feuer

Für diese Übung sucht sich dein Klient zunächst einen Stock in der Landschaft aus. Die Stocklänge sollte ungefähr der Länge seines Unterarms entsprechen, aber dies ist flexibel. Der Stock kann als Symbol für den Lebensweg oder das persönliche Anliegen gesehen werden. Wenn der Klient seinen Stock gefunden hat, bekommt er ausreichend Zeit, ihn zu gestalten – durch Schnitzen, Bemalen mit Naturfarben oder das Anbringen von Naturmaterialien. Dieser kreative Prozess gibt Raum, sich mit dem Herzen zu verbinden und darüber nachzudenken, welche Ziele und Werte ihn in seinem Leben leiten.

Nach der Gestaltung des Stocks wird er rituell ins Feuer gelegt – als Zeichen der Hingabe und des „Ja“ zu den eigenen Zielen und Visionen. Die emotionale Verbindung zum Stab ist von zentraler Bedeutung, da diese tiefe Verbindung die Transformation im Feuer unterstützt. Das Beobachten, wie der Stab sich im Feuer verändert und vergeht, ist der zentrale Moment der Übung.

Variationen zur Vertiefung

Landart-Variation: Der Stab im Wandel der Zeit Statt den Stab sofort ins Feuer zu legen, kann der Klient ihn zunächst an einem besonderen Platz in der Natur ablegen – vielleicht an einem Baum, an einem Felsen oder auf einem anderen symbolträchtigen Fleck. Der Stab wird dort „abgelegt“, und der Klient kann regelmäßig dorthin zurückkehren, um den Stab und seine Umgebung zu beobachten und zu erleben, wie sich der Platz über Zeit verändert. Dies kann in den folgenden Tagen oder Wochen immer wieder praktiziert werden, wobei sich der Klient selbst fragt:

– Wie verändert sich der Platz?

– Wie verändert sich der Stab mit der Zeit?

– Welche inneren Veränderungen kann ich bei mir beobachten?

Die Natur wird dabei zu einem Spiegel der inneren Transformation, und der Stab bleibt als ständiger Begleiter, der an die Reise erinnert.

Die Wasser & Erde Alternative:

Wenn das Element Feuer nicht verfügbar oder gewünscht ist, kann auch das Element Wasser oder Erde eine tiefgehende Bedeutung haben. So könnte der Klient den Stab statt ins Feuer ins Wasser legen (z.B. in einen Fluss oder See), als Symbol für den Fluss und die Veränderung. Der Stab könnte auch in die Erde eingegraben werden, als Zeichen des Wachsens und Verwurzelns. Beide Varianten bieten unterschiedliche Perspektiven auf Transformation und „Loslassen“:

– Wasser symbolisiert den Fluss des Lebens, das Loslassen und die Reinigung.

– Erde symbolisiert das Wachsen und die Verbindung zur eigenen Basis, dem „Verwurzeln“ der eigenen Werte und Ziele.

Kreis-Ritual mit Gemeinschaft:

Die Übung kann auch im Kreis von Menschen durchgeführt werden. Jedes Gruppenmitglied gestaltet seinen eigenen Stab und legt ihn in einen zentralen Kreis (vielleicht symbolisch in ein gemeinsames Feuer, eine Feuerstelle oder an einem anderen Element). Hier wird die Gemeinschaft als kraftvoller Spiegel für individuelle Transformationen wahrgenommen. Jedes Mitglied kann den Stab des anderen ein Stück mitgestalten oder kleine Rituale gemeinsam durchführen, die den Prozess des Gebens und Nehmens stärken. In diesem Rahmen könnten auch passende Lieder, Musik oder Mantras integriert werden, um die Atmosphäre zu unterstützen.

Langsame Transformation im Stillen:

„Der Stab des Herzens im Spiegel der Natur“ Anstelle den Stab sofort ins Feuer zu legen, kann der Klient den Stab über mehrere Sitzungen hinweg gestalten, ihn an verschiedenen Orten in der Natur ablegen und nach und nach in sein Leben integrieren. Dies kann sich wie ein langfristiges „Projekt“ anfühlen, das immer weiter wächst und sich entwickelt. Vielleicht kann der Klient auch kleine Veränderungen in der Gestaltung seines Stabs vornehmen, wie z. B. zusätzliche Materialien oder symbolische Elemente hinzuzufügen. Es wird zu einer kontinuierlichen Verbindung von innerem Wachstum und äußerem Handeln.

Der „Stab des Herzens“ als Geschenk

Eine besonders schöne Variante ist es, den Stab nach der Gestaltung und der Zeit der Reflexion als Geschenk an jemand anderen oder an die Natur zu geben. Der Stab könnte an einen geliebten Menschen überreicht werden, als Symbol für das gemeinsame Streben nach Zielen oder als Geste der Dankbarkeit. Alternativ kann der Stab auch in der Natur zurückgelassen werden, als Zeichen des Gebens und des Loslassens. Diese Variante betont das Teilen und das Verbinden mit anderen, aber auch mit der größeren Welt.

Zusätzliche Vertiefungsimpulse

Die emotionale Reise des Stabes:

Ermutige deinen Klienten, nicht nur den physischen Akt des Schnitzens oder Dekorierens zu beobachten, sondern auch die emotionalen Veränderungen während des Prozesses. Wie fühlt sich der Klient während des Stabgestaltungsprozesses? Welche Gefühle kommen hoch? Gibt es bestimmte Symbole oder Farben, die besonders ansprechend sind und eine tiefere Bedeutung haben?

Rückkehr zum Stab:

Wenn der Klient regelmäßig zu seinem Stab zurückkehrt – sei es im Feuer, am Wasser oder an einem anderen gewählten Ort – kann er jedes Mal neue Eindrücke und Veränderungen in sich und der Natur wahrnehmen. Ein gezieltes Reflektieren der Veränderungen kann dazu beitragen, eine tiefere Einsicht in den eigenen Weg und die eigene Entwicklung zu gewinnen.

Diese Variationen erlauben es, das Ritual des „Stabs des Herzens“ auf verschiedene Weisen zu gestalten und somit noch stärker mit der Natur, dem eigenen Prozess und der Gemeinschaft zu verbinden.

Zudem möchte ich dich einladen, einen Erfahrungsbericht über diese Übung zu schreiben.

Falls du Interesse an einer Zertifizierung hast, ist dieser Erfahrungsbericht notwendig.