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Geschützt: Online-Kurs in Natur-Prozessbegleitung

Kreisarbeit

Das Legen eines Kreises ist weit mehr als nur kreatives Gestalten. Es ist ein tiefgreifender Prozess der Selbstreflexion, der Ausrichtung – und oft auch der inneren Heilung. Der Kreis als Form ist uralt. Er spricht eine archaische Sprache, steht für Ganzheit, Verbundenheit und Sicherheit. Er erinnert uns daran: Alles ist verbunden. Alles kehrt zurück. Alles hat seinen Platz.

Wenn du dich auf die Kreisarbeit einlässt, darfst du den Kreis als Spiegel deines Selbst begreifen. Die Mitte symbolisiert dein innerstes Wesen – deinen Wesenskern. Alles, was du an Naturmaterialien auswählst und in den Kreis legst, darf einen Aspekt deines Inneren zum Ausdruck bringen. Vielleicht steht ein Stück Moos für deine Sanftmut, eine Feder für deine Leichtigkeit oder ein kleiner Fels für deine Erdverbundenheit und Standhaftigkeit. Wähle die Materialien ganz intuitiv – es gibt kein Richtig oder Falsch.

Je nach Thema oder Intention kannst du den Kreis unterschiedlich gestalten. Unten findest du drei mögliche Varianten – wähle diejenige, die dich am meisten anspricht. Du kannst aber auch mehrere Varianten ausprobieren oder deine ganz eigene Form finden.

Variante 1: Die vier Länder – Eine innere Landkarte gestalten

Gestalte deinen Kreis in vier symbolische „Länder“ – wie Räume in einem Haus, die jeweils einen Teil deines inneren Erlebens widerspiegeln:

1. Das Land der Ressourcen:
Was gibt dir Kraft? Was sind deine Talente, deine Freudequellen, deine Energie?

2. Das Schattenland:
Was hemmt oder blockiert dich? Welche Ängste, Unsicherheiten oder inneren Widerstände zeigen sich?

3. Das Land der Sehnsüchte:
Wonach sehnst du dich? Welche Visionen, Träume und Wünsche leben in dir?

4. Das Land des Handelns:
Was sind konkrete Schritte, die du gehen kannst? Was kannst du tun, um Ressourcen zu stärken und Sehnsüchte zu verwirklichen?

Lass deinen Kreis mit Naturmaterialien entstehen und beobachte, wie sich deine innere Landschaft darin widerspiegelt. Vielleicht spürst du Unterschiede zwischen den „Ländern“. Vielleicht tauchen Fragen auf wie:
Wo fühle ich mich zu Hause? Was überrascht mich? Was hat sich verändert, während ich von einem Bereich zum anderen gegangen bin?

Variante 2: Der Hier-und-Jetzt-Kreis – Eine Momentaufnahme deiner Seele

Suche dir einen stillen Platz in der Natur. Komm mit deinem Atem und allen Sinnen dort an. Dann frage dich:
Wie fühle ich mich gerade – körperlich, emotional, geistig? Was bewegt mich?

Gestalte nun mit Naturmaterialien einen Kreis, der diesen Moment widerspiegelt – genau so, wie du jetzt bist. Es geht nicht um Schönheit, sondern um Echtheit. Verändere den Kreis, wenn sich etwas in dir wandelt. Lass ihn sprechen – über das, was gerade lebendig ist.

Frage dich im Anschluss:
Was habe ich intuitiv gewählt? Welche Elemente ziehen mich an? Was fühlt sich unvollständig an – und was rund und stimmig?

Variante 3: Die elementare Gewichtung – Die vier Kräfte in Balance bringen

In dieser Variante widmest du deinen Kreis den vier Elementen: Erde, Wasser, Luft und Feuer. Jedes Element steht für eine Kraft in dir:

– Erde: Körper, Stabilität, Sicherheit

– Wasser: Gefühle, Intuition, Fluss

– Luft: Gedanken, Klarheit, Weite

– Feuer: Handlung, Wille, Leidenschaft

Lege für jedes Element einen Bereich im Kreis an. Spüre beim Gestalten:
Welches Element ist stark in mir? Welches ist unterrepräsentiert? Wo braucht es mehr Fluss, mehr Raum, mehr Kraft?

Vielleicht wird dein „Feuer“-Viertel groß, das „Wasser“-Viertel hingegen klein. So zeigt sich ein inneres Gleichgewicht – oder ein Ungleichgewicht, das dich zu neuen Impulsen einlädt.

Frage dich zum Abschluss:
Wo erlebe ich Fülle? Wo fehlt Lebendigkeit? Was braucht es, um Balance zu schaffen?

Wenn dir die Elemente fremd sind, kannst du dir vorher kleine Impulse oder Geschichten dazu holen, um ihre Qualitäten besser zu erspüren.

Zudem möchte ich dich einladen, einen Erfahrungsbericht über deine Kreisarbeit zu schreiben.

Falls du Interesse an einer Zertifizierung hast, ist dieser Erfahrungsbericht notwendig.